Samos
Agios Konstantinos und Umgebung
Im Norden der Insel, ziemlich zentral zwischen den beiden Hauptorten Samos-Stadt und Karlovassi, liegt der nur wenige hundert Einwohner zählende Ort Agios Konstantinos. Seinen Namen erhielt das Dorf von der gleichnamigen kleinen Kirche in Ano Agios Konstantinos, dem alten Dorf, oberhalb von Agios Konstantinos im Wald verborgen gelegen.
Größere Hotelanlagen sucht man im Ort vergebens, nur wenige Hotels und Appartments findet man hier. Zwei Supermärkte, eine sehr gute Konditorei, eine Cafe Bar und einige Tavernen - Agios ist überschaubar.
Drei Tavernen haben wir an den ersten drei Abenden ausprobiert, danach gab es für uns nur noch das "Akrogiali". Die Küche von Stavros und die Freundlichkeit seiner ganzen Familie haben uns überzeugt. Besonders schön sind die Samstage bei Stavros, da gibt es traditionelle Livemusik eines Gitarren- und eines Bouzoukispielers. Hier treffen sich älteren Einwohner des Ortes und tanzen nach einem ausgiebigen Essen ihre alten Weisen, schwermütig und überaus ausdrucksvoll. Wenn die älteren Frauen dann anfangen zur Musik zu singen, fühlt man sich fast wie ein Eindringling - das hat nichts vom nur für einen Film erfundenen Sirtaki.
Die Tavernen befinden sich an der wenig befahrenen Uferstraße. Der hier einst vorhandene Kiesstrand musste vor einigen Jahren zum Schutz des Ortes vor der Kraft des Meeres großen, wenig attraktiven Steinblöcken weichen. Trotzdem kann man hier natürlich noch traumhafte Sonnenuntergänge beobachten oder den großen Kreuzfahrtschiffen ein Stück bei ihrer Passage durch das östliche Mittelmeer zuschauen. Es ist die "Flaniermeile" des Ortes und spätestens nach zwei Tagen kennt man sich vom Sehen.
Entlang der zweiten großen Straße von Agios, der Verbindungsstraße zwischen Samos-Stadt und Karlovassi, findet man die Bushaltestellen, den Konditor und die Supermärkte, jedoch keinen Fußweg!
Im Supermarkt haben wir am ersten Tag natürlich erst einmal Wasser gekauft, im warmen Süden ist das einfach unentbehrlich. Zum Glück haben wir nur wenige kleine Flaschen genommen, denn wie wir kurz darauf erfahren haben ist nicht nur das Wasser im Hotel Trinkwasser, überall an den Straßen und in den Bergdörfern befinden sich Brunnen mit bestem Quellwasser.
Bereits in der näheren Umgebung unseres Hotels finden wir interessante Ausflugsziele.
Nicht weit von der Bushaltestelle Platanakia ist es in Richtung Osten bis zu der kleinen Ortschaft Kambos. Den dortigen, in Reiseführern und von Hotelgästen empfohlenen Kiesstrand haben wir zwar nicht besucht, dafür aber einige der sehenswerten kleinen Kirchen. Im Weiler Paleochori, oberhalb von Kambos, weisen zahlreiche Wegweiser den Weg zur Kirche Agia Matrona - schneeweiß, mit einer blauen Kuppel und im Inneren mit wunderschönen Wandmalereien versehen. Nicht ganz so einfach zu finden ist die Kirche Agia Pelagia, dabei läuft man auf dem Weg zur Agia Matrona fast direkt an dieser kleinen fotogenen Kreuzkuppelkirche vorbei.
Natürlich "müssen" wir hinaufsteigen nach Ano Agios Konstantinos, um dort die gleichnamige kleine Kapelle zu fotografieren, schließlich hat uns ihr Foto schon vor Jahren als Titelbild auf einem unserer Wanderführer fasziniert.
Aber auch Streifzüge durch die Weinberge oberhalb von Agios Konstantinos oder kleine Spaziergänge im unteren Teil des Nachtigallentals bieten eine Vielzahl interessanter Fotomotive.
Die Vegetation in diesem Teil der Insel ist einfach unbeschreiblich. Es ist das reinste Paradies - Weintrauben, Zitrusfrüchte, Feigen, Oliven - alles wächst hier anscheinend im Überfluss.
Im Nachtigallental spenden uralte Platanen (daher der Name Platanakia) in der Sommerhitze ausreichend Schatten, Nachtigallen singen unüberhörbar und Libellen tanzen am klaren Gebirgsbach.
