Molde
- Naturparadies am Fjord -

Traumhafte Lichtstimmungen empfangen uns morgens um 7 Uhr, es ist fast windstill und Dunstschwaden hängen über dem Fjord. Nahezu lautlos gleiten wir dahin, unser Ziel heute früh ist Molde. Geografisch auf der Breite von Südgrönland und Zentralalaska gelegen, treffen wir hier auf eine üppige Vegetation. Molde - die Stadt der Rosen - dem Golfstrom sei Dank. Doch nicht nur Rosen gedeihen hier, an diesem wunderschönen Frühsommertag präsentieren sich die gepflegten Vorgärten der Stadt in voller Blütenpracht der unterschiedlichsten Pflanzenarten.
Bereits kurz nach 8 Uhr können wir von Bord gehen. Ohne konkretes Ziel lassen wir uns treiben, folgen abseits vom Stadtzentrum dem Anstieg kleiner Siedlungsstraßen, Fjordblick inklusive.

Eine Informationstafel weist auf ein Museum hin, geöffnet ab 11 Uhr - es ist aber leider noch nicht einmal 9 Uhr und bereits mittags geht unsere Reise weiter. Schade, so früh geht hier sonst wohl niemand ins Museum. Ein junger Mann streicht einen Zaun und wir fragen, ob ein Foto über den Zaun gestattet ist, die alten Häuser sehen so schön aus im Morgenlicht. Das Museum ist das Romsdalsmuseum, etwa 35 Gebäude zeugen hier vom alltäglichen Leben der Menschen der Region ab dem 17. Jahrhundert.
Warum ein Foto über den Zaun, wir können doch hineingehen, so die freundliche Antwort auf unsere Frage. Ein Freiluftmuseum voller schöner Fotomotive, menschenleer bei bestem Wetter - danke.

Als wir das Museumsgelände verlassen, eilt eine Dame im Trachtenkleid an uns vorbei. Jetzt also scheint der touristische Teil zu beginnen. Wir steigen lieber die kleinen Straßen mit ihren hübschen Häusern empor und genießen die Ruhe und die Natur. Als ich einen Vorgarten fotografiere, der mir besonders gut gefällt, kommt plötzlich eine nette ältere Dame angelaufen, bittet mich auf ihr Grundstück und sagt, ich soll mir ruhig alles anschauen und viele schöne Fotos machen. Im nächsten Moment steigt sie lächelnd zu ihrem Mann ins Auto, winkt noch einmal und ist verschwunden. Nette Menschen wohnen hier.

Zum Schluss begeben wir uns noch ins Stadtzentrum. In unserem Reiseführer ist das Rathaus besonders erwähnt, auf dessen Flachdach sich ein Rosengarten befinden soll. Das wollen wir uns noch ansehen. Am Rathausplatz treffen wir zuerst auf eine Bronzestatue - Rosepiken - das Rosenmädchen. Die niedliche Figur ist ein beliebtes Fotomotiv und entsprechend von Touristen umlagert. Wir warten geduldig, bis wir an der Reihe sind. Kurz darauf spricht uns eine Reporterin einer örtlichen Zeitung an und bittet um ein Interview, zum Abschluss noch ein Foto, zwei Kreuzfahrttouristen vor dem Rathaus.
Anschließend steigen wir über die Treppen am Rathaus zum Rosengarten auf dem Dach hinauf. Und auch von hier aus haben wir natürlich wieder eine schöne Aussicht. Direkt neben dem Rosengarten befindet sich der Eingang zur durchaus sehenswerten Kirche, der wir auch noch einen Besuch abstatten. Dann kehren wir langsam zum Schiff zurück, denn am Nachmittag steht noch Åndalsnes auf dem Programm und vorher wollen wir unseren Füßen etwas Ruhe gönnen.

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