Madeira
Die Umgebung Santanas
Nur wenige Minuten Fahrzeit und etwa 400 Höhenmeter sind es vom Hotel zum Parkplatz Rancho Madeirense, dem Ausgangspunkt für einen Spaziergang nach Queimadas, einem Ortsteil von Santana.
Bereits auf diesem Weg begegnen wir dem UNESCO Weltnaturerbe auf Madeira, dem Lorbeerwald Laurisilva und auch eine Levada säumt den Weg. Queimadas empfängt uns mit urigen strohgedeckten Häusern, am frühen Vormittag dank unseres kurzen Anfahrtweges auch noch fast menschenleer. Das ändert sich jedoch im Laufe des Tages - Queimadas ist der Ausgangspunkt einer der beliebtesten Wanderungen auf der Insel überhaupt, der Wanderung zur Caldeira Verde.
Am zweiten Tag nach unserer Ankunft wollen wir es nach der Wanderung auf den Pico Ruivo am Tag zuvor gemütlich angehen lassen. Wir wollen uns in Queimadas umsehen, einen Blick auf den Anfang der Wanderung zur Caldeira Verde werfen und dann entscheiden, ob wir uns die Wanderung mit einigem Training in den nächsten Tagen zutrauen. - Eigentlich!
Es ist noch recht früh, nur wenige Wanderer sind unterwegs und das Wetter ist spannend. Durch diffusen Nebel ist zeitweise die Scheibe der Sonne zu erkennen und von den bemoosten Zweigen tropft Feuchtigkeit. Beim Fotografieren bemerken wir kaum, wie der Weg immer schmaler wird und wir bald nur noch auf der schmalen Levadamauer entlanglaufen.
Als wir an einen Tunnel gelangen, beginnt die Suche nach einer Taschenlampe - wie gesagt - diese Strecke war für heute überhaupt nicht geplant. Es findet sich dann tatsächlich eine(!) Taschenlampe - für zwei Wanderer eine Top-Ausstattung.
Einige Tunnel später, die Sonne hat inzwischen den Nebel besiegt, sind wir am Ende dieser Wanderung angekommen. Vor uns liegt die Caldeira Verde, der grüne Kessel, und auf den umliegenden Felsen haben sich bereits zahlreiche Wanderer zu einer Rast niedergelassen. Einige haben noch einen weiten Weg vor sich - hier beginnt die Wanderung zur Caldeira Inferno, dem Höllenkessel.
Wir begeben uns nach einer Rast jedoch auf den Rückweg, schließlich sind wir heute schon viel weiter gekommen, als wir uns jemals zugetraut haben. Wir selbst hätten uns jedenfalls nicht unbedingt als schwindelfrei und trittsicher eingeschätzt. Am Ende des Tages zeigt unser GPS-Logger eine gewanderte Strecke von 26km an, für den Anfang gar nicht so schlecht.
Die Möglichkeit zu einer Küstenwanderung bietet sich für uns direkt vom Hotel aus. Ein Wanderweg führt entlang der Steilklippe hinunter nach Calhau, einem Ortsteil von Sao Jorge und von dort weiter zum antiken Schiffsanleger. Wir wählen jedoch die einfachere Variante und fahren mit dem Auto nach Calhau hinunter. Vom Meer aus steigt der Weg sanft bis auf etwa 40m Höhe an und wir wandern entlang zahlreicher kleiner Wasserfälle zum alten Anleger, der heute von Einheimischen zum Angeln genutzt wird. Schwer vorstellbar, dass sich hier einst einer der bedeutendsten Häfen der Insel befunden hat.
Ebenfalls nur wenige Autominuten vom Hotel entfernt befindet sich nahe Sao Jorge der Einstieg zur Levada do Rei, der Königslevada. Diese Levada ist leicht zu gehen, ohne langweilig zu sein und hat alles, was man von einer Levadawanderung erwartet: Abwechslungsreiche Natur, einen (winzig kleinen) Tunnel und einen Wasserfall, unter dem man hindurchlaufen muss. Die Levada endet an einem kleinen Wildbach. Nur wenige Wanderer haben wir bis hierher getroffen, auf dem Rückweg begegnen uns dann jedoch einige kleinere geführte Wandergruppen.
