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Azoren


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Pico

Die zweitgrößte Insel der Azoren wird überragt von dem Berg, der dieser Insel den Namen gab - Pico, mit 2351 Metern der höchste Berg ganz Portugals. Unser Reiseziel auf dieser Insel ist der ehemalige Walfängerort Lajes an der Südküste. Die alten Fischerhäuser hier am Hafen wurden umgebaut und beherbergen jetzt ein Walfangmuseum, eine kleine Pension, eine Gaststätte, eine Walbeobachtungsstation ...
Schnell haben wir unseren Lieblingsplatz im Ort gefunden - die Gaststätte Whale'come. Sehr gutes Essen zu einem angemessenen Preis, dazu den guten Wein der Insel, ein freier Blick auf den Hafen und den Pico, was will man mehr. Hatte ich das freie Internet bereits erwähnt?

Lajes HafenLajes Hafen Whales'comeWhales'come Espaco TalassaEspaco Talassa WalfangmuseumWalfangmuseum

Espaco Talassa ist die erste Beobachtungs- und Forschungsstation für Wale und Delfine auf den Azoren, gegründet im Jahr 1991. Und 'Espaco Talassa' ist auch der Veranstalter unserer letzten Whale Watching Tour. Bei dieser Ausfahrt wird das Schlauchboot nur deutschsprachig besetzt sein und auch die Einweisung vor der Tour findet auf Deutsch statt. Wieder erhalten wir ausführliche Informationen zu den hier anzutreffenden Tieren und zu ihrem Lebensraum. Und auch die ethischen Grundsätze der Beobachtung werden uns, wie auch schon bei den anderen Veranstaltern, erläutert: Annäherung an die Tiere nur von hinten und Einhaltung eines Mindestabstands von 50 Metern, bei mehreren Booten sogar von 150 Metern, gehören zu diesen Grundsätzen. Suchen die Tiere von sich aus dann die Nähe des Menschen, so ist das ihre freie Entscheidung. Ebenso können sie natürlich jederzeit davonschwimmen.
Zu den Grundsätzen von Espaco Talassa gehört es ebenfalls, auf dem Meer treibenden Müll nach Möglichkeit einzusammeln. Kurz nach Beginn der Ausfahrt haben wir auch schon das erste Stück Abfall geborgen, den Rest einer ehemaligen Boje und nehmen nun Kurs auf eine im Wasser treibende blaue Plastikflasche. "Nicht anfassen!" warnt uns die Biologin und freut sich über das gelungene Täuschungsmanöver, wir befinden uns allerdings auch in sicherer Entfernung. Vor uns haben wir eine Portugiesische Galeere, das wahrscheinlich gefährlichste Tier der Azoren. Die mehrere Meter langen Tentakeln dieser Tiere sind mit Nesselzellen besetzt, die bei Kontakt ein auf die Nervenzellen wirkendes Gift freisetzen, was im schlimmsten Fall zum Tode führen kann.

Portugiesische GaleerePortugiesische Galeere PottwalPottwal TümmlerTümmler Pottwalmutter mit KalbPottwalmutter mit Kalb

Bald darauf sichten wir eine Pottwalmutter mit Kalb und als die Walkuh abtaucht, lassen wir uns einfach noch eine Weile in der Nähe des kleinen Wals treiben. Als sich jedoch nicht weit entfernt von unserer Position eine Gruppe Gemeiner Delfine zeigt, verlassen wir das Waljunge. Einige Zeit umspielen die Delfine neugierig unser Boot, bevor sie weiterziehen. Inzwischen ist die Pottwalmutter wieder aufgetaucht und auch andere Beobachtungsboote haben sich eingefunden. Nach dem erneuten Abtauchen der Walkuh fahren wir deshalb weit in Richtung Osten, hierhin werden uns zumindest die Boote von der Insel Faial nicht folgen, da sonst die Wegstrecke für ihren Rückweg zu weit wird.
Hier treffen wir auf eine Ansammlung von Großen Tümmlern, den "Flipper-Delfinen". Anders als die Gemeinen Delfine interessieren sich die Tümmler jedoch nicht für uns. Sie durchpflügen regelrecht das Wasser, bei einer Länge von bis zu 4 Metern und einem Gewicht von bis zu einer halben Tonne für uns im Schlauchboot eine wacklige Angelegenheit. Zumindest, wenn man versucht, im Stehen zu fotografieren, und das wollen fast alle auf dieser Tour. "Stellen Sie sich mal vor, eine Herde Kühe tobt hier durchs Wasser, ist doch klar, dass das schaukelt." Ja, dieser Vergleich unserer Biologin ist schon sehr anschaulich. Diese Tiere brauchen Platz, den haben sie hier und es sind wohl nicht die braven Kuscheltiere, die wir bisher vor Augen hatten, wenn wir an Delfine dachten.

LajesLajes Trockenmauern aus schwarzem LavagesteinTrockenmauern aus schwarzem Lavagestein Trockenmauern aus schwarzem LavagesteinTrockenmauern aus schwarzem Lavagestein Vigia da QueimadaVigia da Queimada

Am Nachmittag unternehmen wir bei schönstem Wetter noch einen kleinen Ausflug. Zu Fuß erkunden wir die Umgebung des Ortes, Mietwagenverleiher gibt es in Lajes nicht.
Vorbei an den niedrigen inseltypischen Trockenmauern aus schwarzem Lavagestein, hinter denen hier vorwiegend Gemüse, im Westen der Insel dagegen Wein wächst, gelangen wir zu dem etwa 3km von Lajes entfernten Walausguck "Vigia da Queimada". Von hier melden die ehemaligen Walfänger per Funk die gesichteten Wale und Delfine an die Beobachtungsboote. Auch wir sind am Morgen von hier aus sicher zu den Tieren dirigiert worden.
Auf dem Rückweg kommen wir dann noch an einer verlassenen Siedlung vorbei, deren Häuser einst alle aus Lavagestein errichtet wurden.

Im Hochland der InselIm Hochland der Insel Im Hochland der InselIm Hochland der Insel AzorenrinderAzorenrinder Im Hochland der InselIm Hochland der Insel

Der nächste Tag soll uns in das Hochland der Insel führen. Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg und durchqueren zuerst die Dörfer Ribeira do Meio und Almagreira. Während sich unten am Meer die Sonne ihren Platz erobert, wird hier oben der Nebel langsam dichter. Es ist warm und die hohe Luftfeuchtigkeit bringt uns schnell ins Schwitzen. Anfangs dringt auch hier die Sonne noch zu uns durch, doch je höher wir steigen, um so seltener sind diese Phasen. Es macht Spaß, diese Nebelwelt zu entdecken - uns unbekannte Bäume, Flechten, Azorenrinder, das Quaken der Frösche aus zahlreichen kleinen Tümpeln ...

weiter mit Sao Miguel (Ost)